B 6 | Westschnellweg: Dialogauftakt - Auftaktveranstaltung
Der Weg zum Dialogkonzept
Der Dialogauftakt am 18. Oktober 2023 in Hannover war auf großes Interesse gestoßen: Rund 200 Teilnehmende kamen in das Gymnasium Limmer unweit des Westschnellwegs. Mit dabei waren Politik, Vereine, Verbände und Wirtschaft sowie zahlreiche Bürgerinnen und Bürger. Auch Naturschutz- und Bürgerinitiativen nahmen teil und machten im Verlauf wiederholt auf ihre Positionen aufmerksam.
Der niedersächsische Verkehrsminister Olaf Lies begrüßte die Teilnehmenden im Plenum und betonte, dass in dieser frühen Projektphase bewusst Raum für Diskussionen geschaffen wird: „Wir treten jetzt in den Dialog, um alle Themen zu identifizieren und zu diskutieren, die im weiteren Beteiligungsprozess eine Lösung brauchen. Daher haben hier alle Meinungen Platz und werden wertgeschätzt.“
In Vorträgen erfuhren die Teilnehmenden Näheres über den Planungsprozess sowie über die Potenziale und möglichen Formate des Dialogs. An Themeninseln hatten die Teilnehmenden anschließend die Möglichkeit, ihre Vorstellungen zum Beteiligungsprozess einzubringen. Welche Akteure sollen beteiligt werden? Wie soll dies geschehen? Welche Themen sind besonders wichtig?
Nach dem Auftakt am 18. Oktober startete die Online-Beteiligung. Sie gab allen die Möglichkeit, ihre Ideen für den Dialog zum Westschnellweg einzubringen. Die Ergebnisse der Auftaktveranstaltung und der Online-Umfrage flossen in dem Dialogkonzept zusammen.
Ergebnisse der Auftaktveranstaltung - Zusammenfassung
Leitfrage: Wie möchten Sie zum Westschnellweg informiert werden?
Bei der Auftaktveranstaltung konnten die Besucherinnen und Besucher aus verschiedenen Formaten auswählen, wie sie zum Westschnellweg informiert werden möchten. Die am häufigsten genannten Formate waren Ortsbegehungen und der digitale Newsletter. Danach folgten Bürgerzeitung, Videos, Infopoint und Infomarkt.
Die Besucherinnen und Besucher hatten die Möglichkeit, weitere Ideen hinzuzufügen. Dabei wurde der Bedarf nach lokalen und niedrigschwelligen Informationen deutlich. Folgende Formate wurden mehrmals genannt:
- Plakate im öffentlichen Raum
- Informationen speziell für Anwohner:innen
- Postwurfsendungen
- Informationen über Radio, Fernsehen oder Fahrgastfernsehen
- Projektwebseite oder Info-App
- regelmäßige Berichterstattung in den Stadtteilgremien und bei Stadtbezirksräten
- Informationen/QR-Codes entlang des Schnellweges
- Öffentliche Veranstaltung
Darüber hinaus wurde der Wunsch geäußert, mehrsprachige, interkulturelle und barrierefreie Aspekte bei den Informationsformaten zu berücksichtigen.
Die Anregungen aus diesem Themenbereich wurden in die anschließende Online-Umfrage mit einbezogen.
Die vollständige Dokumentation der Ideen von der Auftaktveranstaltung können Sie hier einsehen.
Leitfrage: Wie stellen Sie sich den Dialog vor?
Wir wollten von den Besucherinnen und Besuchern wissen, welche Erwartungen sie an den Dialog zur Modernisierung des Westschnellwegs haben. Dazu wurde gefragt, wie oft vor Ort informiert werden sollte und wie oft es Angebote zur Beteiligung geben sollte. Antwortmöglichkeiten waren: zu Meilensteinen des Planungsprozesses, jährlich, halbjährlich, quartalsweise.
Der bevorzugte Turnus sowohl für die Informations- als auch für Beteiligungsangebote war „zu Meilensteinen“. Hierbei gab es die Anmerkung, die von mehreren gestützt wurde, dass vor der Entscheidung der Meilensteine informiert und beteiligt werden sollte.
An zweithäufigster Stelle für den Turnus der Informationsangebote wurde gleichermaßen „quartalsweise“ und „halbjährlich“ angegeben. Für die Beteiligungsangebote zeigte sich eine starke Tendenz in Richtung einer quartalsweisen Beteiligung; während ein jährliches oder halbjährliches Angebot nicht als angemessen betrachtet wurde.
Um darüber hinaus die Bereitschaft zur aktiven Beteiligung der Besucherinnen und Besucher zu erfahren, wurde die Frage gestellt „Würden Sie regelmäßig an einer Arbeitsgruppe oder an einem anderen informellen Gremium teilnehmen?“. Die Mehrheit der beteiligten Besucher:innen beantworteten die Frage mit „Ja“, gefolgt von „Vielleicht“.
Leitfrage: Welche Merkmale sollten eine gute Beteiligung aufweisen?
In der Auftaktveranstaltung haben wir die Besucherinnen und Besucher gefragt, welche Merkmale eine gute Beteiligung aufweisen sollte. Sie hatten die Möglichkeit, mit ihren Antworten eine digitale Wortwolke in Echtzeit zu generieren. Je häufiger ein Begriff genannt wurde, desto größer und zentraler wurde dieser in der Wortwolke dargestellt. Ziel dieser Frage ist es, Anforderungen und Kriterien der Besucherinnen und Besucher sowie der weiteren Beteiligten an das spätere Beteiligungskonzept zu ermitteln.
Auf der Darstellung sehen Sie die Wortwolke und alle Begriffe, die von den Besucherinnen und Besuchern eingegeben wurden. Am häufigsten genannt wurde der Begriff „Bürger:innenrat“*.
Hinweis: Die Abfrage zielt nicht auf Formate zur Beteiligung, sondern auf die qualitative Ausgestaltung der Beteiligung ab – Also die Frage: Was soll die Beteiligung leisten? Fasst man die genannten Merkmale zu Themenfeldern zusammen, sind die folgenden Themenfelder am stärksten ausgeprägt:
- Integration (mit den Begriffen antirassistisch, barrierefrei, inklusiv, zugänglich, nichtdiskriminierend)
- Vertrauen (mit den Begriffen verbindlich, respektvoll, fair, ehrlich, ernsthaft)
- Transparenz & Öffentlichkeit (mit den Begriffen transparente Kriterien, offen, öffentliche Diskussion/Diskurs, sichtbar, klar).
Weitere häufig genannten Begriffe betreffen das Interesse an Konsens sowie ernsthafter Mitbestimmung.
* Bei dem Bürger:innenrat handelt es sich um ein Format, bei dem zufällig ausgewählte Bürger:innen zu gesellschaftlichen Fragestellungen diskutieren und Empfehlungen an die politischen Entscheidungsträger:innen erarbeiten. In der Regel dient ein Bürger:innenrat als Gremium zur Handlungsempfehlung an die Politik und nicht für konkrete Planungsvorhaben. Im weiteren Verlauf des Prozesses werden neben dem Bürger:innenrat weitere Formate der Beteiligung dahin gehend geprüft, ob sie für den Beteiligungsprozess zum Westschnellweg geeignet sind.
Leitfrage: Welche Personen und Personengruppen sollen im Dialog einbezogen werden?
Wir haben die Besucherinnen und Besucher gefragt: Welche Personen und Personengruppen sollen im Dialog einbezogen werden? Sie konnten Ihre Antworten zu vorgegebenen Personengruppen zuordnen.
Besonders häufig wurde die Gruppe Anwohnerinnen und Anwohner ausgewählt, mit dem vermehrten Hinweis Zielgruppen anzusprechen, die eine diverse Sozialstruktur aufweisen (Bildung/ Alter/ Sprache).
Umweltschutz- und Naturverbände wurden gleichermaßen als wichtige Akteursgruppe genannt. Eine weitere häufig ausgewählte Gruppe waren Mobilitätsverbände.
Die Besucherinnen und Besucher konnten zudem weitere Gruppen ergänzen. Hier wurde besonders häufig die Wissenschaft mit dem Fokus auf Klimaforscherinnen und Klimaforscher genannt.
Eine Übersicht über alle genannten Akteurinnen und Akteure finden Sie in unserer Fotodokumentation.Eindrücke von der Auftaktveranstaltung
Artikel-Informationen
erstellt am:
16.05.2024
zuletzt aktualisiert am:
27.05.2024
Ansprechpartner/in:
Andreas Moseke
Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Öffentlichkeitsarbeit
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover