Wissenswertes zur Modernisierung der Schnellwege
Warum müssen die Schnellwege modernisiert werden? |
Die Anpassung der Schnellwege schafft Sicherheit.
Der Fahrzeugverkehr hat sich seit dem Bau der Schnellwege in den 1960er-Jahren stark verändert: Fahrzeuge sind heute größer und breiter. Die Anforderungen an die Vorkehrungen für die Verkehrssicherheit, die in den entsprechenden Regelwerken festgehalten sind, sind daher höher. Sowohl breitere Fahrstreifen als auch Schutzeinrichtungen („Leitplanken“) sowie die Errichtung von Seitenstreifen in jede Richtung sind wichtig, um die Verkehrssicherheit zu steigern.
Leistungsfähige Brücken sorgen für einen zuverlässigen Verkehrsfluss.
Mehrere Brückenbauwerke im Zuge der Schnellwege in Hannover sind in einem sehr schlechten Zustand. Der Grund: Die Brücken wurden teilweise bereits in den 1950er-Jahren erbaut - für wesentlich weniger und wesentlich leichteren Schwerverkehr.
Die Brückenbauwerke müssen mittlerweile dringend erneuert werden. Eine reine Instandsetzung oder Verstärkung ist nicht ausreichend, um ihre Tragsicherheit langfristig zu gewährleisten und sie an die heutige Intensität des Schwerverkehrs anzupassen. Die Brücken müssen neu gebaut werden (Ersatzneubauten).
Der Verkehr wird während der Bauphasen weiter fließen. Hierfür wird am Südschnellweg ein sogenanntes Behelfsbauwerk, eine Ersatzbrücke, errichtet. Auch am Weidetorkreisel wird es ein Behelfsbauwerk für den Zeitraum des Neubaus geben. Andernfalls würden sich der Verkehr Wege durch die Innenstadt suchen.
Die Anpassung der Schnellwege verbessert die Lebensqualität.
In der näheren Umgebung der Schnellwege Hannover sind zahlreiche Menschen zuhause. Sie sind vom Lärm des zunehmenden Verkehrs betroffen.
Die Lärmschutzeinrichtungen werden deswegen verbessert. Das hat zum Ziel, die Lebensqualität im Umfeld der Trassen zu erhöhen. Auch in den Naturräumen an den Trassen wird es leiser. Das ist ein Effekt der sogenannten Irritations- oder Kollisionsschutzwänden, die neu gebaut werden.
Die Anpassung der Schnellwege und die Verkehrswende widersprechen sich nicht. Die Anpassung der Schnellwege berücksichtigt den Ausbau des ÖPNV und des Radverkehrswegenetzes.
ÖPNV und Radverkehr werden immer wichtiger. Sie sind, neben intakten Verkehrswegen, für das Gelingen der Verkehrswende unerlässlich.
Die Sanierung der Schnellwege berücksichtigt alternative Verkehrsträger und bezieht diese in die Planung mit ein. Bei der Weidetorbrücke gehören beispielsweise die Stadtbahn oder das städtische Radwegekonzept mit dazu.
Verschiedene Verkehrsträger können so miteinander in Einklang gebracht werden. Intermodale Konzepte können so entwickelt werden. Die NLStBV unterstützt und fördert dies ausdrücklich.
Die NLStBV ist in Niedersachsen zudem für die Förderung von Radwegprojekten zuständig. Die Förderprogramme ermöglichen eine Übernahme von bis zu 75 Prozent der förderfähigen Kosten.
Zukunftsfähige Schnellwege leistet einen Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz.
Ein zuverlässiger Verkehrsfluss mindert Staus und reduziert den CO2-Ausstoß. Gewerbe, Lieferverkehr und Personen mit Einschränkungen sowie viele Bewohner und Bewohnerinnen des Umlands werden auch in Zukunft auf das Auto angewiesen sein - "ganz ohne" Autos geht es nicht. Und auch Fahrzeuge mit alternativen Antrieben (Elektro, Wasserstoff) benötigen zukunftsfähige Verkehrswege.
Umwelt- und Klimaschutzregelungen stellen hohe Anforderungen an Straßenbaumaßnahmen, wie die Modernisierung der Schnellwege. Jeder Eingriff in den Naturraum muss möglichst vermieden, vollumfänglich ausgeglichen oder kompensiert werden. Beispielsweise werden der Bestand sowie die Lebens- und Fortpflanzungsperioden von Tierarten, die im betroffenen Bereich leben, erfasst. Dies erfolgt vorab und über einen Zeitraum von mindestens einem Jahr. Die möglichen Auswirkungen eines Eingriffs können somit spezifisch für jede Art vorab erkannt und abgeschätzt werden und liegen den jeweiligen, einzeln abgestimmten Schutzmaßnahmen zugrunde. Diese reichen von Ersatznistplätzen bis hin zu vorab geschaffenen Feuchtbiotopen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
09.01.2024
zuletzt aktualisiert am:
10.01.2024
Ansprechpartner/in:
Andreas Moseke
Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Öffentlichkeitsarbeit
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover