Lage im Straßennetz und Historie
B 70: Ersatzneubau der Ledabrücke bei Leer
Lage im Straßennetz
Die Bundesstraße B 70 beginnt in Neermoor und verläuft in südöstlicher Richtung über die Ortschaften Leer, Papenburg, Meppen, Lingen, Rheine, Ahaus bis nach Wesel am Niederrhein. Als Autobahnzubringer hat die B 70 für den südlichen ostfriesischen Raum eine besondere Bedeutung. Wenige hundert Meter südlich des Ortsausgangs Leer befindet sich die Ledabrücke, die auf einer Länge von ca. 180 m die B 70 über die Leda führt.
Der Planungsabschnitt beginnt am Knotenpunkt B 70 / Südring in Leer (Abschnitt 510 / Station 446) und endet am Knotenpunkt B 70 / K 22 (Abs. 500 / Stat. 15) bei Esklum. Neben der Leda quert die B 70 im Planungsabschnitt auch das Gewässer „Breinermoorer Sieltief“.
Das Bauvorhaben umfasst den Neubau der Ledabrücke und die daraus folgende Anpassung eines Teilabschnittes der B 70 sowie die Anpassung der angeschlossenen Stadtstraße „Südring“ und der Kreisstraße K 20 (Nettelburger Straße). Im Rahmen der Baumaßnahme wird auch das Brückenbauwerk über das Gewässer „Breinermoorer Sieltief“ erneuert.
Historie
Die Ledabrücke wurde 1933/1934 aus militärstrategischen Gründen erbaut und stellt seitdem eine der wichtigsten Verkehrsverbindung zwischen der Stadt Leer und den südlich angrenzenden Kreisgebieten dar.
Zuvor konnte die Leda nur mit Hilfe von Fährverbindungen zwischen Leer und Esklum bzw. Loga und Nettelburg gequert werden.
Während eines schweren Luftangriffs am 19. April 1945 wurde die nahegelegene Marine-Kaserne – die heutige Evenburg-Kaserne – nahezu vollständig zerstört. Am 21. April 1945 folgten die Sprengung der Jann-Berghaus-Brücke über die Ems und der Ledabrücke durch deutsche Truppen, um ein weiteres Vordringen der Alliierten zu erschweren.
Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wurde die Ledabrücke in den Jahren 1949 bis 1951 wiederaufgebaut. Hierbei wurden die alten Stahlträger zum Teil wiederverwendet.
In den vergangenen Jahrzehnten wurden mehrere Sanierungsmaßnahmen durchgeführt. Im einzelnen sind dies:
- 1984: Erneuerung der Beschichtung der Stahlkonstruktion.
- 1986: Instandsetzung der Fahrbahnübergangskonstruktionen,
- 1993: Erneuerung der Abdichtung und des Brückenbelages sowie der Geländer,
- 1996: Sanierung der Unterseite des Überbaues.
Nach der letzten umfangreichen Betonsanierungsmaßnahme im Jahre 1996 zeigten sich bereits bei der Brückenhauptprüfung im Jahre 2000 erhebliche bestandsgefährdende Schäden außerhalb der sanierten Bereiche. Während der Brückenhauptprüfung 2006 wurden erneut Schäden an der Brückenkonstruktion sowie an den im Jahr 2000 sanierten Bereichen festgestellt. Die Bauwerksprüfung im Jahr 2010 und eine anschließende Nachrechnung der Brückenstatik haben ergeben, dass die Ledabrücke erhebliche Mängel sowohl am Überbau als auch an den Unterbauten und Gründungen aufweist und somit den Anforderungen des heutigen Verkehrs – insbesondere des Schwerlastverkehrs – nicht mehr gerecht wird.
Aufgrund der Vielzahl der vorhandenen Probleme an allen Bauwerksteilen ist ein Ersatzneubau erforderlich. Am 10. Februar 2011 erhielt der regionale Geschäftsbereich Aurich der NLStBV den Planungsauftrag für einen Ersatzneubau. Seit 2011 ist das Bauwerk lastbeschränkt und für Schwerverkehr mit einem Gewicht über 25 Tonnen gesperrt, um die Standsicherheit bis zur Verkehrsfreigabe der neuen Ledabrücke gewährleisten zu können. Zudem ist die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf 50 km/h bzw. 30 km/h für den Schwerverkehr beschränkt.
Im Frühjahr 2022 wurde das zulässige Fahrzeuggewicht auf der Brücke von 25 auf 12,5 t herabgesetzt. Beachten Sie hierzu unsere Presseinformation vom 16.03.2022.
Bis zum Neubau wird die vorhandene Ledabrücke in regelmäßigen Abständen kontrolliert und beobachtet. Seit 2019 wird eine halbjährliche Brückenprüfung durchgeführt.
Artikel-Informationen
erstellt am:
24.02.2022
zuletzt aktualisiert am:
26.01.2024
Ansprechpartner/in:
Frank Buchholz
Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
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