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B 27 bei Göttingen: Neubau der Brücke "Göt 6" über Leine und Grone

Planungen für den Ersatzneubau haben begonnen


Das Brückenbauwerk „Göt 6“ wurde im Jahr 1972 als zweiteiliges Bauwerk errichtet. Das Bauwerk liegt am Stadtrand von Göttingen und überführt die Bundesstraße 27 über die Wasserläufe „Leine“ und „Grone“. Aufgrund der Lage als Zubringer zur Autobahn 7 und als Anbindung zum Industriegebiet ist das Bauwerk stark befahren. Täglich nutzen ca. 29.900 Fahrzeuge das Bauwerk, der Schwerlastanteil, also der Anteil an Lastkraftwagen, beläuft sich auf ca. 2.400 Fahrzeuge.

Die Brücke besteht aus zwei Bauwerken (für jede Fahrtrichtung ein Bauwerk), den sogenannten Teilbauwerken. Jedes Teilbauwerk besteht aus 12 Feldern und 11 Stützen. Die Gesamtstützweite beträgt 390 m. Die Gesamtbreite beider Teilbauwerke beträgt 23,81 m.

Das Bundesverkehrsministerium hat im Jahr 2011 eine „Richtlinie für die Nachrechnung von Straßenbrücken im Bestand“ (Nachrechnungsrichtlinie) bekannt gegeben. Hier wird unter anderem ermittelt, ob das nachgerechnete Bauwerk noch genügend Tragfähigkeitsreserven für den stark gestiegenen und weiter ansteigenden Schwerverkehr hat. Mehr Informationen zum Thema Nachrechnung gibt es hier.

Im Ergebnis konnte festgestellt werden, dass es sich im Sinne der Nachrechnungsrichtlinie bei dem Bauwerk Göt 6 um kein zukunftsfähiges Bauwerk handelt. Für das Bauwerk ergibt sich aus der Nachrechnung eine Restnutzungsdauer bis Ende 2025.

Bei den regelmäßig stattfindenden Brückenprüfungen wurden u. a. Mängel wie z. B. sich öffnende Koppelfugen und stark geschädigte Endquerträger festgestellt.

Lage der Brücke Göt 6 im Zuge der B 27 am Stadtrand von Göttingen   Bildrechte: Landesamt für Geoinformation und Landesvermessung Niedersachsen (www.lgln.niedersachsen.de)
Lage der Brücke Göt 6 im Zuge der B 27 am Stadtrand von Göttingen.

Im Sommer 2020 wurde festgestellt, dass sich einige Schäden in stärkerem Maß verändert haben, so dass eine Reihe von Sofortmaßnahmen eingeleitet wurden.

In beiden Fahrtrichtungen sind einspurige und mittige Verkehrsführungen eingerichtet worden. Genehmigungspflichtiger Schwerlastverkehr darf die Brücke nicht mehr passieren. Dadurch werden die Verkehrsbelastungen deutlich verringert.

Des Weiteren wurden im Bereich der Brückenlager Stapel aus Stahlplatten eingebaut. An zwei der vier Übergangskonstruktionen, den Übergängen der Brücke zur Straße, erfolgten Instandsetzungsmaßnahmen.

Aktuell werden im Nachgang zu diesen Sofortmaßnahmen umfangreiche Untersuchungen und Berechnungen durchgeführt. Es wird u. a. mittels einer Potenzialfeldmessung ermittelt, ob noch weitere (von außen nicht sichtbare) an der Bewehrung im Stahlbeton vorhanden ist. Die freigelegte Bewehrung wird mittels Strahlen gereinigt und vermessen um eine genaue Aussage über die nutzbaren Querschnitte zu bekommen. Weiter werden Betonproben entnommen um eine verlässliche Aussage über die Tragfähigkeit des Betons zu erhalten.

Ziel dieser Untersuchungen ist es, eine belastbare Aussage über den aktuellen Zustand des Bauwerks zu bekommen und die Überfahrbarkeit für die Verkehrsteilnehmer weiterhin zu gewährleisten und auch bis zur Inbetriebnahme des ersten neu erbauten Teilbauwerks sicherzustellen.

Für den notwendigen Ersatzneubau haben die komplexen Planungen bereits begonnen.

Voraussichtlich werden die Arbeiten zur Erstellung des ersten Ersatzneubaus im Jahre 2023 beginnen, so dass Ende 2025 der Verkehr auf den neuen Überbau fahren kann. Die gesamte Bauzeit wird voraussichtlich etwa 3 Jahre betragen.

Während der gesamten Bauzeit wird pro Fahrtrichtung nur eine Fahrspur zur Verfügung stehen.

Bis auf Weiteres ist mit Verkehrsbehinderungen in diesem Bereich zu rechnen.

Unteransicht des Brückenbauwerks Göt 6   Bildrechte: NLStBV
Unteransicht des Brückenbauwerks Göt 6.
Bundesstraße 27 Bildrechte: NLStBV
Allgemeine Information

Sichtbare Schäden am Brückenbauwerk Göt 6   Bildrechte: NLStBV

Sichtbare Schäden am Brückenbauwerk Göt 6.

Artikel-Informationen

erstellt am:
20.01.2021
zuletzt aktualisiert am:
14.09.2021

Ansprechpartner/in:
Udo Othmer

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Geschäftsbereich Gandersheim
Geschäftsbereichsleiter
Stiftsfreiheit 3
37581 Bad Gandersheim
Tel: (05382) 953-191
Fax: (05382) 1043

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