Straßenentwässerung
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„Zu den wichtigen Voraussetzungen für die Nutzbarkeit und den Bestand von Straßen und Plätzen gehört deren wirkungsvolle Entwässerung.“ (Richtlinien für die Entwässerung von Straßen, Ausgabe 2021, REwS, FGSV)
Bei den meisten Straßen erfolgt die Entwässerung über den unbefestigten Seitenstreifen (Bankette) und die bewachsene Bodenzone der Böschung. Wo dies nicht möglich ist, wird das Straßenoberflächenwasser in der Regel über Abläufe gefasst und durch Rohrleitungen abgeleitet.
Grundsätzlich wird Straßenoberflächenwasser entweder im Grundwasser versickert oder in ein Oberflächengewässer eingeleitet. Allerdings sind zum Schutz von Mensch und Umwelt vorher und währenddessen zahlreiche Regeln und Vorgaben zu beachten. Deren Einhaltung wird von den zuständigen Behörden überwacht, zum Beispiel der Unteren Wasserbehörde eines Landkreises oder kreisfreien Stadt oder des Niedersächsischen Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN).
Reinigen und drosseln
Straßenoberflächenwasser wird in der Regel gereinigt, gegebenenfalls wird der Abfluss in ein Gewässer zusätzlich gedrosselt. Durch die gedrosselte Ableitung kann hydraulischer Stress und damit die wesentliche Beeinträchtigung von dort lebender Flora und Fauna vermieden werden.
Wichtig für die Art der Maßnahme sind die vorliegenden Randbedingungen. Wie groß ist die Fläche, die entwässert wird? Wie hoch ist die durchschnittliche tägliche Verkehrsmenge auf der Straße? Welcher Art ist das nachfolgende Gewässer? Liegt die Straße in einem Wasserschutzgebiet? Solche und noch weitere Fragen müssen geprüft werden, um die passende Handhabung des Straßenoberflächenwassers festzulegen.
Straßenoberflächenwasser wird über die Bodenzone (zum Beispiel die Bankette und Böschung oder einen Retentionsbodenfilter) oder in einem Absetzbecken gereinigt. Ist die gedrosselten Ableitung erforderlich, wird ein Speicherraum (Regenrückhaltebecken) vorgesehen. Der Speicherraum hält den Niederschlagsabfluss zeitweilig zurück und gibt ihn gedrosselt in das Gewässer weiter.
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Regerückhaltebecken speichern Straßenoberflächenwasser vorübergehend und geben es kontrolliert an die Umgebung ab.
Betrieb und Unterhaltung
Eine dauerhaft verlässliche Entwässerung der Fahrbahn und damit ein sicherer Straßenverkehr kann nur gewährleistet werden, wenn alle oben genannten Anlagen regelmäßig kontrolliert und gewartet werden. Die Unterhaltungsarbeiten erstrecken sich hierbei von einer regelmäßigen Mahd / Grünschnittarbeiten über die Reinigung von Entwässerungsrinnen bis hin zur Entschlammung von Entwässerungsbecken.
Straßenentwässerung in Wasserschutzgebieten
In Wasserschutzgebieten gilt es erhöhte Anforderungen an die Straßenentwässerung zu beachten, da in diesen Gebieten Trinkwasser entnommen wird. Wasserschutzgebiete dienen dem Schutz des Trinkwassers, sie werden durch Verordnungen festgesetzt. Die in Wasserschutzgebieten geltenden Regelungen (Ge- und Verbote) betreffen sowohl den Bau als auch den Betrieb von Straßen.