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Baumkontrolle, Gehölzpflege, Landschaftsbau

Vom Klopfen, Sägen, Mähen und Pflanzen


  Bildrechte: Erich Westendarp, pixabay (Ausschnitt)
Der Baumbestand an den niedersächsischen Straßen muss fortwährend kontrolliert und gepflegt werden, um Gefahren von Verkehrsteilnehmenden abzuwenden.

Speziell ausgebildetes Personal der Straßenmeistereien kontrolliert und pflegt den großen Bestand an Bäumen entlang der Landes-, Bundes- und teils der Kreisstraßen in Niedersachsen. Ziel ist, Gefahren von Verkehrsteilnehmenden abzuwenden und den Bestand gesund zu erhalten.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter prüfen jeden einzelnen Baum, klopfen ihn ab und nehmen Stamm und Krone genau in Augenschein. Dabei entscheiden sie, welche Maßnahme für den jeweiligen Baum die richtige ist. Sind Äste abgestorben oder behindern sie die Sicht, dann werden sie herausgeschnitten. Sollten sich aber die Anzeichen verdichten, dass der Baum erkrankt und nicht mehr stand- oder bruchsicher ist, dann muss er letztlich gefällt werden.

Auch junge und neu gepflanzte Bäume bedürfen in ihren ersten Jahren wiederholter Pflege. Dazu gehören das Gießen und der leitende Schnitt der Baumkrone. Durch diesen Jungbaumschnitt wird erreicht, dass der Baum später nicht in den Verkehrsraum hineinragt und dadurch Fahrzeuge beschädigt.

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Das Werkzeug, das die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für die Baumkontrollen nutzen.
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Sowohl vom Boden aus als auch mit Hubsteigern wird kontrolliert und gepflegt.

Rückschnitt erhält wertvollen Lebensraum

An vielen Straßen gibt es längs der Fahrbahn Flächen, die mit Sträuchern und Bäumen dicht bewachsen sind. Häufig wachsen diese Gehölze auf Böschungen, die beim Bau der Straße angelegt wurden.

Diese Gehölzstreifen und -flächen bieten vielen Singvögeln, Kleinsäugern und Insekten wertvollen Lebensraum. Ein wesentlicher Grund dafür ist, dass sie von unten her dicht gewachsen sind, ähnlich wie Knicks oder Wallhecken. Würden sich die Gehölze zu hochstämmigen Bäumen entwickeln, ginge dieser Lebensraum verloren.

Deswegen benötigen diese Gehölzstreifen bzw. -flächen in größeren Zeitabständen einen Rückschnitt. Das verhindert, dass sie überaltern und stellt sicher, dass sie von unten her dicht sind. So können diese Gehölzbestände auch dauerhaft als Lebensraum für viele Singvögel, Kleinsäuger und Insekten erhalten werden.

Die Pflege erfolgt von September bis Ende Februar. Die Gehölze werden „auf den Stock gesetzt“, das heißt, sie werden durch einen starken Rückschnitt bis auf wenige Zentimeter über dem Boden gekürzt. Da die Gehölze schnittverträglich sind, treiben sie schon im Frühjahr wieder aus. Spätestens im zweiten Jahr nach der Pflegemaßnahme hat sich wieder ein von unten dichter Gehölzaufwuchs entwickelt.

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Ein Gehölzbestand wurde im Januar auf den Stock gesetzt, weil er zu hoch aufgewachsen und überaltert war.
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Derselbe Bestand ist im Herbst desselben Jahres bereits wieder deutlich ausgetrieben und bietet Lebensraum für Insekten und Heckenbewohner.

Landschaftsbau gestaltet Übergänge

Wenn Straßen neu gebaut werden, dann werden auch die Seitenräume neu gestaltet. Maßnahmen des Landschaftsbaus sorgen dafür, dass sie sich in die Umgebung einpassen. Hierzu werden die Flächen, Böschungen und Erdwälle bepflanzt und mit regionalem Saatgut begrünt.

An neuen Straßen werden Bäume heute in größerem Abstand zur Fahrbahn gepflanzt, als es früher der Fall war. Einerseitseit schützt dies die Verkehrsteilnehmenden vor Baumunfällen. Andererseits werden heute - ebenfalls anders als früher - Eingriffe in das Landschaftsbild und den Naturhaushalt kompensiert, die durch den Straßenneubau ausgelöst wurden. Zum Beispiel werden Landschaftshecken, Feuchtbiotope oder Streuobstwiesen abseits der Straße angelegt.

Aber auch an bestehenden Straßen werden Straßenbäume neu- oder nachgepflanzt. Um dies dicht an der Fahrbahn oder an Stellen mit Unfallhäufungen möglich zu machen, werden hierfür eigens Schutzeinrichtungen errichtet. So wird man sowohl der Verkehrssicherheit als auch dem Landschaftsbild gerecht.
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Schutzeinrichtungen an jedem Baum helfen, die Verkehrssicherheit zu gewährleisten und gleichzeitig dem Landschaftsbild gerecht zu werden.

Mahd erhöht die Sicherheit

Grasbewachsene Flächen gibt es an allen Straßen, für die die NLStBV zuständig ist. Die Flächen liegen zwischen den Straßenbäumen, entlang von Entwässerungsgräben, vor Gehölzflächen und an Waldrändern. Sie müssen regelmäßig gemäht werden, damit das Gras nicht die Sicht der Verkehrsteilnehmerinnen und -teilnehmer behindert.

Die regelmäßige Mahd erhöht die Sicherheit auf der Straße auch dadurch, dass sie die seitliche Entwässerung über das Bankett sichert. Und nicht zuletzt erhält die Mahd die Gräser und krautigen Pflanzen auf diesen Flächen. Sie können somit weiter als Lebensraum für Insekten dienen.

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Die Grasflächen entlang von Straßen müssen regelmäßig gemäht werden.

Artikel-Informationen

erstellt am:
30.10.2024
zuletzt aktualisiert am:
05.11.2024

Ansprechpartner/in:
Claus-Luca Tavernini

Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
Dezernatsleitung 22 (Planung und Umweltmanagement)
Göttinger Chaussee 76 A
30453 Hannover
Tel: (0511) 3034-2104
Fax: (0511) 3034-2099

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