Lückenschluss der A 39 erfolgt bis Jahresende
Landesbehörde: Verkehr fließt noch vor Weihnachten auf neuer Trasse – Restarbeiten im Frühjahr, Bauschaden bei Cremlingen
Das letzte Teilstück der Autobahn 39 zwischen der Anschlussstelle Cremlingen (Landkreis Wolfenbüttel) und dem Autobahnkreuz Wolfsburg/ Königslutter (A 2) wird wie geplant noch in diesem Jahr fertig gestellt. "Noch vor Weihnachten wird der Verkehr über die neue Autobahn laufen", kündigte Bernd Mühlnickel, Geschäftsbereichsleiter der Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr in Wolfenbüttel, am Dienstag an. Der Lückenschluss erlaube es sowohl dem Fernverkehr zwischen Kassel und Berlin als auch dem Regionalverkehr zwischen Salzgitter und Wolfsburg, die enge Braunschweiger Westtangente (A 391) künftig zu umfahren. Die Fahrzeit verkürze sich, die umliegenden Ortschaften würden vom Verkehr entlastet.
Die Arbeiten im Autobahnkreuz Wolfsburg/ Königslutter selbst würden bis etwa 12. Dezember abgeschlossen, führte der Geschäftsbereichsleiter weiter aus. Das bislang provisorisch eingerichtete Kreuz werde zurzeit für den Anschluss der neuen A 39 vorbereitet und teilweise umgestaltet.
Nach der Fertigstellung des Lückenschlusses werde jedoch leider ein Engpass im Bereich der Anschlussstelle Cremlingen verbleiben, bedauerte Mühlnickel. Auf der Fahrbahn in Richtung Salzgitter sei es im bereits 2006 fertig gestellten Bereich nach Abschluss der Bauarbeiten zu Schäden durch Fahrbahnrisse und Verwerfungen gekommen, die eine Benutzung nicht zuließen. "Zurzeit läuft vor dem Landgericht Hannover ein Beweissicherungsverfahren, um die Schadensursache gerichtlich zu klären", erläuterte Mühlnickel. Bis dahin müsse der Verkehr im Bereich der Anschlussstelle einstreifig je Richtung über die Richtungsfahrbahn Wolfsburg geführt werden. In Richtung Braunschweig werde die Anschlussstelle Cremlingen außerhalb des geschädigten Bereichs zunächst provisorisch eingerichtet. Mühlnickel: "Dies ist insgesamt bedauerlich, aber die Vorteile, die der Lückenschluss bringt, überwiegen die Auswirkungen der Engstelle bei weitem." Daher habe man mit der Freigabe nicht bis zur gerichtlichen Klärung warten wollen, die zurzeit terminlich auch noch nicht zu fassen sei.
Die Freigabe der A 39 erfolge so spät im Jahr, weil sich die Bauarbeiten im Sommer 2007 aufgrund eines juristischen Zwischenspiels verzögert hätten, erläuterte Mühlnickel weiter. Ein bei der Auftragsvergabe unterlegenes Unternehmen hatte auf Basis des europäischen Vergaberechts die Vergabekammer beim niedersächsischen Wirtschaftsministerium angerufen. Die Kammer habe die Vergabeentscheidung der Landesbehörde daraufhin bestätigt, jedoch habe dies zu einer dreimonatigen Verzögerung geführt, so der Geschäftsbereichsleiter.
Im Frühjahr 2009 würden noch Restarbeiten an der Strecke ausgeführt, die aber auf den Verkehr keine Auswirkungen hätten. So müssten noch Wirtschaftwege links und rechts der Strecke hergestellt und die endgültige Beschilderung, Zug um Zug auch im untergeordneten Straßennetz, angebracht werden.
Die Bauarbeiten an dem rund sieben Kilometer langen Teilstück hatten im August 2005 begonnen. Entlang der Strecke sind neun Brücken entstanden, darunter zwei Landschaftsbrücken, um Tieren das Queren der Autobahn zu ermöglichen. Die Landesstraße 633 zwischen Hordorf und Scheppau wird über eine Anschlussstelle an die A 39 angebunden. Im Bereich von Cremlingen sind in beiden Fahrtrichtungen Parkplätze mit WC-Anlagen geplant; hierfür läuft zurzeit das Planfeststellungsverfahren.
Die Kosten für den Lückenschluss betragen rund 54,7 Millionen Euro und werden von der Bundesrepublik Deutschland getragen.
Artikel-Informationen
erstellt am:
02.12.2008
zuletzt aktualisiert am:
15.06.2010
Ansprechpartner/in:
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Nds. Landesbehörde für Straßenbau und Verkehr
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